Wënsch dir e Video!
Das Projekt « Wënsch dir e Video! » ist durch die Covid-Pandemie entstanden. In den vorangegangenen Jahren haben wir mit unserem Projekt « Jonk & Aal » Menschen aus dem Altersheim Elisabeth am Park und unsere engagierten Jugendlichen bei verschiedenen Aktivitäten und Ausflügen zusammengebracht. Da 2020 keine gemeinsamen Aktionen machbar waren und wir trotzdem in Kontakt mit Menschen anderer Generationen bleiben wollten, haben wir uns etwas Neues ausgedacht. Bei « Wënsch dir e Video! » können sich ältere Menschen, aber auch Personen welche weniger mobil sind und jetzt durch die Covid-Pandemie noch viel weniger rumkommen, sich ein Video wünschen. Es handelt sich dabei um ein Wunschvideo von einem Ort, einem Gegenstand, einem Hobby usw. wie zum Beispiel die Lieblingsbank im Mereler Park. Unsere Jugendlichen von youngcaritas aber auch Jugendliche die durch die Aktion auf uns aufmerksam wurden, machen mit ihrem Smartphone ein Video in dem sie den Wunsch der jeweiligen Person erfüllen. Der Wunsch wird dann der involvierten Person zukommen gelassen oder vorgespielt.
MOTIVATION: Dieses Projekt ist durch zwei Motivationsfaktoren entstanden: 1) wollten wir trotz Covid-Pandemie Jung und Alt zusammenbringen und Verständnis für einander entwickeln lassen, auch wenn der Kontakt und der intergenerationelle Austausch nicht so intensiv möglich ist wie vorher. 2) wollten wir etwas für die Menschen tun, welche mit am stärksten von dieser Pandemie betroffen sind und jetzt noch mehr als im Normalfall von der Gesellschaft ausgeschlossen werden. PROBLEME: Es war wichtig den Datenschutz und die Anonymität der wünschenden Personen zu gewährleisten. Dies bedeutete, dass wir die älteren Menschen nicht dabei filmen, wenn sie sich etwas wünschen oder das Wunschvideo anschauen und macht die Dokumentation des Projektes schwieriger. Da Dokumentation jedoch nicht im Vordergrund stand haben wir komplett darauf verzichtet. Wir haben uns die Frage gestellt, wie wir die älteren Menschen erreichen und trotzdem nicht solch einen Ansturm an Anfragen bekommen, dass wir Absagen erteilen müssen und Personen dabei enttäuschen. Unser Partner Elisabeth am Park war während dem Laufe des Jahres sehr mit den sanitären Maßnahmen beschäftigt und konnte leider nicht bei diesem Projekt mitmachen. Wir haben jedoch unter anderen mit Hëllef Doheem einen Partner gefunden der die Videowünsche seiner Klientinnen an uns weitergereicht hat. Auch hier müssen wir sicherstellen, dass in den Einrichtungen vor Ort ein Smartphone, Tablett oder Computer zur Verfügung steht um das Video abzuspielen. Grenzen sind beim Projekt eigentlich nur durch örtliche und finanzielle Anforderungen der Videos gesetzt. Derweil sind wird jedoch noch nicht an solch eine Grenze gestoßen und durch unsere europäische Vernetzung wäre es eventuell auch machbar Videos über die Luxemburger Grenzen hinaus zu produzieren.
Beide Zielgruppen dieses Projektes sind einerseits Jugendliche und andererseits ältere Personen welche sich durch den Lockdown und die Covid-Pandemie noch weniger gesellschaftlich beteiligen können als davor und dadurch momentan auch weniger mobil sind. Die Jugendlichen sind zwischen 14 und 29 Jahre alt.
Zum jetzigen Zeitpunkt ist das Projekt noch nicht abgeschlossen, da auch die Covid-Pandemie noch nicht überstanden ist. Somit können noch keine konkreten Zahlen genannt werden. Wir haben in den sozialen Medien auch andere Organisationen, Einrichtungen und Privatpersonen aufgefordert es uns nach zu machen. Dabei ist es auch nicht möglich zu sagen wie oft das Projekt kopiert wurde und wie viele Menschen durch Multiplikatoren erreicht wurden.
Das Projekt haben wir konkret während und für die Covid-Pandemie entwickelt. Bei unserer Recherche sind wir auch nicht auf ein ähnliches Projekt gestoßen. Durch die Covid-Problematik, welche gerade auch die älteren Menschen sehr betrifft und beeinträchtigt ist es aktuell mehr denn je wichtig diese Generation nicht zu vergessen und (Online-)Angebote zu setzen, welche sie aktiviert und stimuliert. Die intergenerationelle Komponente wird schon länger bei unseren Projekten mit angedacht. Jetzt wurde es digital. Auch die Agenda 2030 wird durch dieses Projekt angesprochen und folgende Ziele werden durch das Angebot verfolgt: 1) good health and wellbeing: speziell für ältere Menschen ist es wichtig, dass diese nicht isoliert sind. Der Kontakt mit Jugendlichen, wenn auch digital, tut ihnen gut und ist wichtig. Es ist erstaunlich zu sehen wie viel bei Zusammentreffen gemeinsam gelacht wird. 2) quality education: das Ziel von youngcaritas ist es, durch Engagement, non-formale Bildungsangebote für die Jugendlichen anzubieten. 3) reduced inequalities: auch diese werden durch das Projekt gewissermaßen angesprochen und versucht die älteren Menschen teilhaben zu lassen 4) partnerships for the goals: intergenerationelle Partnerschaften
Nachdem uns die Wünsche erreichen, geben wir diese sofort an die Jugendlichen weiter. Die Jugendlichen, welche sich freiwillig gemeldet haben, bekommen die Wünsche mitgeteilt und können sich selber aussuchen, welchen Wunsch sie erfüllen wollen. Dabei steht es ihnen komplett offen, wie sie das Video machen und was sie mit im Video einbringen. Eventuell ihre Interessen, Hobbies, Geschichten zu einem Ort, ihr Lieblingseisverkäufer im Vergleich zu dem der älteren Person usw. Es ist eine aufrichtige, digitale Kommunikation welche zwischen den Jugendlichen und den älteren Menschen entsteht. Bei der Auswahl bedenken die Jugendlichen auch die Erreichbarkeit des Ortes um den es handelt und ihre Disponibilität. Die Jugendlichen können so viele Videos bzw. Wünsche erfüllen wie sie möchten. Es gilt also die kreative Freiheit, im Rahmen des respektvollen Umgangs miteinander.
Wir haben das Projekt in unseren sozialen Medien wie Facebook und Instagram sowie unserer Homepage beworben. Auch in unserem Whatsapp Broadcast haben wir die Jugendlichen angeschrieben. Die Presse wurde vor Kurzem kontaktiert, daraus hat sich jedoch bis jetzt nichts ergeben.