MediaOnTour – Natürliche Grenzen
Im Rahmen des Projektes MediaOnTour fuhren die Teilnehmer aus sechs europäischen Ländern die komplette deutsch-luxemburgische Grenze entlang von Our, Sauer und Mosel in drei Tagesetappen auf dem Fahrrad ab und konnten so die unterschiedlichen Kultur- und Naturräume erleben. Unter medienpädagogischer Anleitung konnten die Teilnehmer den Einsatz moderner und mobiler Techniken zur Erstellung von Foto- und Videodokumentationen kennenlernen und anwenden, um die gemachten Erfahrungen zu dokumentieren. In einer Storymap wurden alle Medienergebnisse zusammengetragen. Ein besonderer Schwerpunkt lag dabei auf dem Umgang mit digitalen Medien und der bewussten Nutzung im Internet. Das Rahmenprogramm beinhaltete unter anderem kulturelle Länderabende und einen Besuch der Stadt Luxemburg.
Durch die Teilnahme an dieser internationalen Jugendbegegnung konnten die Teilnehmer interkulturelle Kompetenzen erwerben. Die Themenstellung regte insbesondere dazu an, das grenzoffene Schengen-Europa bewusst kennenzulernen und zu erleben. Dadurch und durch die gewählten inhaltlichen Schwerpunkte für die Medienprojekte konnten Partizipation und Demokratie vermittelt werden und die Entwicklung hin zu eigenständigen, aktiven Bürger Europas gefördert werden. Ein weiterer Schwerpunkt lag in der Konzeption und Umsetzung eigener, medialer Projektideen und der gleichzeitigen Aneignung und Anwendung medialer Techniken. Abgerundet wurde das Erlebnis für die Teilnehmer mit Erfahrungsgewinnen durch Bewegung in der Natur- und Kulturlandschaft Eifel-Ardennen. Zu guter Letzt hat das ständige Aufeinandertreffen dreier Projektsprachen (Deutsch, Französisch, Englisch) allen Teilnehmern die Möglichkeit aufgezeigt und sie ggf. motiviert nachhaltig am persönlichen Abbau von internationalen Sprachbarrieren zu arbeiten.
Alle Teilnehmer haben sehr motiviert an diesem Projekt mitgewirkt und ihre persönlichen Lernerfahrungen auch nachhaltig im Youthpass festgehalten.
Diese Begegnung wurde unter anderem durch das europäische Programm ERASMUS+ (Luxemburg) gefördert.
Ziel des Projektes MediaOnTour war die Realisierung einer multinationalen Jugendbegegnung, die die Teilnehmer aus ihrer virtuellen Komfortzone herauslocken und sie motivieren sollte, unter Einsatz mobiler Medientechnik auf Fahrrädern die Landschaft und das kulturelle Erbe der Eifel-Ardennen-Region kennen zu lernen und dabei aktuelle europäische Themen zu diskutieren, medial zu thematisieren und festzuhalten. Dieses im Antrag formulierte Hauptziele konnte auf ganzer Linie erreicht werden durch das vorbereitete Aktivitätenprogramm. Sowohl die angedachte Fahrradtour wie auch die konzipierten Medien-Workshops konnten ohne Änderungen realisiert werden. Die darüber hinaus formulierten Ziele (Rolle als aktive europäische Bürger bewusster wahrzunehmen; über europäische Themen nachzudenken; zu gemeinsamen Aktivitäten zusammenkommen; gegenseitige Austausch über die unterschiedlichen Lebenssituationen der Jugendlichen jenseits der Grenzen; die Entwicklung von gegenseitigem Respekt und Verständnis füreinander; Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Lebensverhältnisse sollen erkannt und dokumentiert werden) konnten vor allem durch das durchweg hohe Maß an Partizipation der Teilnehmer realisiert werden. Bereits in der Konzeption des Projektes wurden junge Menschen aus allen beteiligten Ländern mit eingebunden. Die im Rahmen des Vorbereitungstreffens (APV) erfolgte organisatorische Planung hat einen verlässlichen Rahmenplan und Ablauf für die Begegnung gesetzt. In der inhaltlichen Ausgestaltung aller Programmpunkte (kultureller Länderabend; Gruppenbildung für Medienteams; Ausgestaltung der Projektideen für Medienprojekte; Realisierung der Medienprojekte; Gestaltung des Abendprogramms mit Feiern und Spielen) haben die Teilnehmenden weitestgehend freie Hand gehabt. Dies führte zu einem hohen Maß an intrinsischer Motivation bei allen Teilnehmern und darüber hinaus dazu, dass die erhofften Ergebnisse der Medienarbeit (« Dokumentation aller Brücken zwischen Deutschland und Luxemburg », « Interviews mit Bürgern entlang der Grenzstrecke », « Dokumentation von Gemeinsamkeiten und Unterschieden entlang der Grenzen », « Dokumentation von Grenzsymbolen », « Tour-Blog », « Story-Map » u.v.m) am Ende der Projektwoche in vorzeigbarer Qualität vorlagen. Das gemeinsame Erleben und Zusammenleben, unterstützt durch das interkulturelle Lernen in zahlreichen Programmaktivitäten, durch den gegenseitigen Austausch über aktuelle Themen und vor allem auch der Austausch mit der ansässigen Bevölkerung und mit regionalen Touristen hat das Bewusstsein der Teilnehmer geschärft, dass sie aktive Bürger in Europa sein können und ihren Einfluss geltend machen können. In der Konzeption und Ausgestaltung der Medienworkshops sind die Erwartungen teilweise sogar überschritten worden. Die Teilnehmer haben im laufenden Prozess ihre Medienkonzepte weiterentwickelt, neue Interviewpartner gesucht, den Interviewkatalog erweitert und neue Fragenstellungen aufgeworfen, die sowohl in den kleinen Teams, aber auch in der Gesamtgruppe thematisiert und diskutiert wurden. Dies wurde mit Sicherheit durch das hohe Maß an Partizipation begünstigt und gefördert.
Jugendliche im Alter von 13 – 22 Jahren haben an dieser Begegnung teilgenommen. In dieser Entwicklungsphase haben junge Menschen eine große Bereitschaft, Neues kennenzulernen. Durch das Zusammenleben mit Gleichaltrigen erhielten sie die Gelegenheit, eigene Kenntnisse und Erfahrungen auszutauschen und ihre Lebenssituationen zu vergleichen. Dies wurde gefördert durch ein umfangreiches Angebot an Themen im Rahmen des Programms. Diese Form der außerschulischen Bildung erreicht eine breite Bevölkerungsschicht und bietet auch bei unterschiedlichem Bildungshintergrund verschiedene Lernkontexte an. Der größte Teil des Leitungsteams und der Betreuer waren in der Altersgruppe 20 – 30 Jahre. Sie befinden sich zum überwiegenden Teil in einer pädagogischen Ausbildung und/oder haben langjährige Erfahrung in der Jugendarbeit. Auswahl der Teilnehmer: Die Teilnahme an dieser Begegnung war durch alle beteiligten Partnerorganisationen offen ausgeschrieben. Damit erhielten Jugendliche aus allen gesellschaftlichen Schichten und unabhängig vom Geschlecht die Gelegenheit zur Teilnahme. Die offene Ausschreibung richtete sich auch an Jugendhäuser und Einrichtungen für Jugendliche aus sozio-ökonomisch benachteiligten Bevölkerungsschichten und gezielt an junge Menschen im ländlichen Raum. Die Teilnehmer aus den Partnerländern sind gemeinsam als Gruppe angereist, die deutschen und luxemburgischen Teilnehmer wegen der Nähe zum Veranstaltungsort individuell. Dennoch sind die auch die deutschen und luxemburgischen Betreuer über den national zuständigen Betreuer bereits im Vorfeld virtuell zusammengetroffen und haben sich kennengelernt und gemeinsam auf die Begegnungswoche vorbereitet. Bedürfnisse der Teilnehmer: Durch die angebotenen Workshops und Kleingruppenprojekte mit « mobilen Medien » sollten die Teilnehmer in ihrer Alltagsrealität abgeholt werden. Inhaltlich wurde ein breites Angebot an Themen und Methoden zur medialen Arbeit vorbereitet, die Realisierung der einzelnen Projektideen wurde jedoch durch die Betreuer nur angeleitet und vielmehr partizipativ durch die Jugendlichen mitgestaltet und weiterentwickelt. Somit konnten unterschiedliche Interessen der jugendlichen Teilnehmer berücksichtigt werden. Die Projektträger haben sich in Kenntnis der Bedürfnisse und Interessen der Teilnehmer auf das gemeinsame Thema der kreativen Freizeitgestaltung geeinigt. Verteilung von Aufgaben, das Aktivitätenprogramm, Arbeitsverfahren, das Profil der Teilnehmer, praktische Organisationsfragen (Veranstaltungsort, Transfers, Unterbringung, unterstützendes Material, sprachliche Unterstützung) wurden im Vorfeld vereinbart und beim Vorbereitungstreffen im Detail abgestimmt. Die Begegnung zielte auch darauf ab, die sich verändernden Erwartungen junger Menschen zu erfüllen und sie gleichzeitig zu einem Beitrag zur Gesellschaft zu ermutigen. Die emotionalen Erlebnisse der Begegnung werden sich besonders verfestigen und dauerhafte Eindrücke hinterlassen. Die Gruppenleiter, die maßgeblich für die Planung und Organisation verantwortlich waren, sind größtenteils jünger als 30 Jahre. Damit wurde die gesamte Begegnung von der Planung bis zur Durchführung in hohem Maße von jungen Menschen geprägt und verantwortet.
Das Zusammentreffen und gemeinsame Erleben während der Hauptaktivitäten, aber auch die Kooperation im Vorfeld und Nachgang der Begegnung haben sich unmittelbar auf die Teilnehmer und auch auf die beteiligten Organisationen ausgewirkt: Wirkung auf die Teilnehmer: Durch die Teilnahme an diesem Projekt konnten sich die beteiligten Personen in ihrem Bewusstsein als europäische Bürger weiterentwickeln. Die kann sich fortan auf ein respektvolles und friedliches Miteinander über alle Grenzen hinweg auswirken. Das gemeinsame Erlebnis in der Gruppe hat das Gemeinschaftsgefühl gestärkt. Die Teilnehmer haben gelernt gegenseitig aufeinander Rücksicht zu nehmen (zum Beispiel im Rahmen der Fahrradtour) und dass eine Gruppe nur so “schnell” sein, wie ihr schwächstes Mitglied. Diese Erfahrungen haben jeden Teilnehmer in seinem sozialen Gruppenverhalten sensibilisiert. Darüber hinaus haben sich die Teilnehmenden auf die Begegnung vorbereitet: sprachlich, kulturell, organisatorisch. Dabei haben sie sich intensiv mit ihrer eigenen Kultur auseinandergesetzt, die sie im Rahmen der Begegnung anderen Jugendlichen vorstellen durften. Damit verbunden war die Neugier auf Unbekanntes, auf das Kennenlernen neuer Menschen, eines neuen Landes und neue kulturelle Erfahrungen. Im Rahmen der Begegnung gab es ausreichend Zeit für Gespräche und persönliche Kontakte zwischen den Teilnehmenden. Durch die emotionale Bindung entstand eine vertiefende und nachhaltige Wirkung. Da Jugendliche mit unterschiedlichen kulturellen Voraussetzungen und mit unterschiedlicher kultureller Prägung aus verschiedenen Ländern und Regionen an diesem Projekt teilgenommen haben, wurde der Zusammenhalt über soziale, kulturelle und nationale Grenzen hinweg gefördert. Zu guter Letzt wurden die Jugendlichen animiert, in Kleingruppen gemeinsame Arbeitsergebnisse zu erzielen. Dieses Arbeiten auf ein Ziel hin hat die Teilnehmer zusammengeschweißt und vermittelte ein Gefühl für die Vorteile von Integration und Gemeinschaftssinn. Durch die pädagogische Arbeit mit modernen Medien konnten wir uns eine Steigerung der Medienkompetenzen, eine Sensibilisierung für Gefahren und Risiken im Netz, aber auch einen Anschub für die berufliche Orientierung in diesem Bereich beobachten. Die erlernten Techniken und Methoden können die Teilnehmer motivieren, sich in Schülerzeitungen, in Online-Medien (Blogs) oder ähnlichen Formaten zu engagieren. Wirkung auf die Einrichtungen und Zielgruppen: Im Rahmen dieses Projektes wurde eine Verbesserung der Sprachkompetenz, ein interkultureller Austausch, ein Bewusstsein für ein respektvolles Miteinander und eine Sensibilisierung für die regionale Umwelt und das kulturelle Erbe angestrebt. Diese sprachliche Vielfalt war dabei eine zentrale Dimension des kulturellen Austauschs, dem die Teilnehmer ausgesetzt waren. Das Erkennen und Verstehen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten durch die pausenlose Begegnung hat das Bewusstsein für kulturelle Vielfalt gestärkt und den respektvollen Umgang miteinander gefördert. Durch die Publikation der Ergebnisse haben wir uns erhofft, dass die gemachten Erfahrungen der Teilnehmergruppe auf das unmittelbare Umfeld (Eltern, Freunde) abstrahlen und auch die beteiligten Organisationen davon profitieren. So blicken wir insgesamt positiv auf die Entwicklung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den beteiligten Partnerorganisationen. Insbesondere durch dieses Projekt wurde die gemeinsame Jugendarbeit innerhalb der Eifel-Ardennen Region wieder gestärkt.
Das gesamte Projekt wurde von jungen Menschen unter 30 Jahren entwickelt und konzipiert, vorbereit und geplant sowie umgesetzt und ausgewertet.
Gemäß den Leitlinien des Erasmus+ Programms wurden die internationalen Partnergruppen vom Zeitpunkt der Ideenfindung für das Projekt direkt mit eingebunden und konnten somit eigene Schwerpunkte umsetzen.
Inhaltich basierte der gesamte Programmablauf auf partizipativen, non-formalen Methoden der Jugendarbeit, welche alle Teilnehmer von Anfang an einbezogen haben (gemeinsame Vorbereitung über Online-Plattformen und soziale Netzwerke) und durch ihre offene Anlage im Durchführungszeitraum sehr viel Gestaltungs- und Entwicklungsspielraum für die jungen Menschen ermöglicht haben.
Die Außenwirkung des Projektes wird über zahlreiche Kanäle generiert. Die Bewerbung mittels Einzelgesprächen und Gruppendiskussionen (WhatsApp, Facebook) und Ausschreibung erfolgt über diverse Kanäle der eigenen Organisation (Website, Facebook). Die Berichterstattung über das Projekt über die eigenen Kanäle wurde ergänzt um Pressemitteilungen.