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Cajon

Wiederholt stellten sich die Jugendlichen im Jugendhaus bei Gesprächen über Musik und Rapp die Frage welche Bedeutung und Ursprung die Holzkisten haben die man sehr oft bei Straßen Musikern oder Unplugged Konzerten sehen kann. Das Interesse mehr über diese Trommeln herauszufinden war so groß das Jugendliche und Erzieher gemeinsam dann im Internet um die Herkunft dieser Kombination von Sitzmöbel und Schlagzeug recherchierten.

Die Ergebnisse die man dann aus dem Internet und Befragungen mit Anwendern dieser Trommeln auf der Straße machte waren für viele verblüffend. Denn Ursprünglich entstanden Cajones aus Transportkisten für Fische oder Orangen (die nach Übersee verschifft werden sollen), die Sklaven afrikanischer Herkunft ersatzweise verwendeten, nachdem ihnen ihre traditionellen Trommeln weggenommen worden waren. Das Trommeln hatte für die Sklaven vielfältige Funktionen in beinahe allen Lebensbereichen für die gelebte Gemeinschaft und das Gefühl von Zusammengehörigkeit untereinander. Nachdem ein Jugendlicher eine solche „Cajon“ mit ins Jugendhaus gebracht hatte äußerten die Jugendlichen den Wunsch solche Trommeln selbst zu bauen. An der vorhandenen Cajon wurden die Masse genommen. Gemeinsam wurde eine Materialliste erstellt und dieses Material besorgt. Und dann wurde es im Jugendhaus laut. Es wurde gesägt, geschmirgelt, gebohrt und geschraubt. Nachdem die Einzelteile zusammengesetzt waren, wurden die Snareteppiche eingebaut um den Cajons einen unverwechselbaren „Snaresound“ zu verleihen. Am Schluss wurden die fertigen Cajons noch farblich gestaltet. Hierbei wurde der Kreativität freien Lauf gelassen.

Dieses Projekt entstand alleine durch eine eher spontane Unterhaltung der Jugendlichen über einen Gegenstand (Cajon) der „ihr“ Interesse in „ihrem“ Alltag auf der Strasse geweckt hatte.

Das Ergebnis zeigt uns das man nicht jede Aktivität oder Projekt die Jugendliche heute ansprechen und grossen Zulauf fand in einem Jugendhaus lange planen oder vorbereiten muss. Hier wuchs eine Frage eines Jugendlichen, während eines Gesellschaftsspiels mit anderen Jugendlichen zu einem wertvollen Projekt in pädagogischer und handwerklicher sicht.

Am Ende hinter lies das bis hierhin erfahrene und das entstandene Verständnis über die Art und Lebensweisen von Sklaven bei den Jugendlichen tiefe Betroffenheit.

Den Jugendlichen stehen die Cajons nun jederzeit im Jugendhaus zur Benutzung zur Verfügung wovon sie auch oft genug Gebrauch machen.